Warum wir jetzt aussterben: die ganze Wahrheit. von K.J. Schindler 11. Oktober 2014 geschrieben von K.J. Schindler © fabianaponzi - Fotolia.com Die Welt ist eine andere, seit es das Internet gibt. Vor allem die Zahl der Süchtigen ist sprunghaft angestiegen. Zu den altbewährten Alkohol-, Rauschgift-, Fußball- und Verkehrsstau-Abhängigkeiten gesellte sich erfolgreich die Netz-Sucht mit super Mitgliederzahlen, Tendenz weiter vorbildlich steigend. Da gibt es zum Beispiel solche Einrichtungen wie Facebook, wo sich Menschen neuerdings einfach bis auf ihre Nanopartikel ausziehen. Als ich noch Kind war, rannte ein dicker Mann vor dem Hauptfilm immer auf die Bühne unseres Kleinstadt-Kinos und exhibitionierte sich, wenngleich nur körperlich. Danach wurde er regelmäßig eingesperrt, bevor er später endgültig in der Geschlossenen landete. Schade für ihn, dass damals noch keine sozialen Netzwerke wie heute existierten. Besonders bedauerlich, dass es die nicht schon 1939 gab. Was hätte uns folgende Facebook-Statusmeldung Adolf Hitlers nicht alles erspart: „In drei Wochen, in der Nacht zum 1. September, werde ich überraschend Polen überfallen und ab 5.45 Uhr zurück schießen!“ Auch für Minderjährige ist das Internet sehr wichtig. Speziell die Fortschritte in der sexuellen Aufklärung explodierten förmlich – mit weitreichenden Folgen etwa für den Fortbestand der menschlichen Spezies. Vor der Erfindung des weltweiten Webs dauerte es für Jungs oft unerträglich lang, bis sie einmal eine entblößte Frau per Bewegtbild sehen durften, von wertvollen Details ganz zu schweigen. Oktroyierte Sexualpädagogik half da nicht weiter, insonderheit auch keine vielleicht zu Hause mal versehentlich vorkommende nackte Mama oder Schwester. Nehmen wir jetzt kurz Anteil am Leben eines typischen Internet-Süchtigen unserer Tage. Er heißt Kevin, ist 13 Jahre jung, Berliner und Hobby-Hacker. Mit 11 hatte er das Computersystem seiner Charlottenburger Schule lahmgelegt, mit 12 die Rechner des CIA manipuliert, somit einen NATO-Angriff auf den Iran verhindert und schließlich unter seinem Facebook-Zwölftaccount den arabischen Frühling initiiert. Das interessiert ihn heute aber alles nicht mehr: Kevin pubertiert nun ganztags. Die für ihn von Papa gesperrten Porno-Seiten knackt er freihändig und stößt sofort auf „Wilde Bäuerinnen beim Spargelstechen“. Die hält er zwei Minuten lang aus und beschließt spontan, schwul zu werden. Also: „Zieht dem Detlef sein Lederhöschen aus“. Kevin erleidet binnen Sekunden einen Schock und überlegt, wie er in Zukunft jeglichem Sex in seinem Leben unter allen Umständen aus dem Wege gehen könne. In ein paar Jahren, während derer er cybermäßig nur noch den Vatikan ausspionierte, werden wir Kevin beim Studium der katholischen Theologie erleben, wegen des schönen Zölibats, der lustigen Gewänder und der tollen Auftritte im Reichstag und im Olympiastadion. Scharen von heute 13-jährigen Internet-Süchtigen ist dieser Weg ebenfalls vorgezeichnet, weil sie mit Männern und Frauen über kurz oder lang garantiert nichts mehr zu tun haben wollen. Höchstens mit… aber lassen wir das an dieser Stelle. Erfreulicherweise jedoch hat Gott auch für das hier gegenständliche Suchtverhalten und dessen Folgen wie immer bei merkwürdigen Entwicklungen eine Gegenmaßnahme in der Tasche. Diesmal wurde sie raffinierterweise direkt in das Ganze integriert: der logische Geburtenstillstand nämlich, der sich im zarten Vorboten des heftigen Rückgangs längst ankündigte. Die Sintflut war doofer. Hosianna. AufklärungFacebookPornoSexSucht vorheriger Beitrag Männlich, jung, Hodenkrebs gefährdet. nächster Beitrag Märtyrer, ein gewagtes Hobby Verwandte Beiträge Liebe in Zeiten von Corona Von explodierenden Menschen und Neujahrsvorsätzen. Der Mann, das unverstandene Wesen. Sex dank Lyrik Suchen und Finden im Oktober-4 Tätowiert euch!