Vorhaut-Probleme von menscore 26. Januar 2012 geschrieben von menscore Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion © manuel_fotos - Fotolia.com Die Vorhaut – Die Natur hat sie als Schutz für den sensiblen Peniskopf, die Eichel, eigentlich ganz gut eingerichtet. Wären da nicht die Probleme, die man mit dieser Schutzhülle haben kann… Smegma Die wachsartige weiße Substanz , die sich unter der Vorhaut bildet, besteht aus Drüsensekret und abgeschilferten Hautzellen. Smegma zu bilden ist zwar kein krankhafter Zustand, kann aber zu Erkrankungen, insbesondere Entzündungen führen. Die Menge des Smegmas kann individuell unterschiedlich sein und hängt insbesondere von der Intimhygiene ab. Es ist empfehlenswert, sich täglich unter der Vorhaut zu waschen. Vorhautverengung (Phimose) Von einer Phimose spricht man, wenn die Öffnung der Vorhaut so eng ist, dass sich die Vorhaut nur schwer oder gar nicht über die Eichel zurückziehen lässt, insbesondere in erigiertem Zustand des Penis. Hier muss man zwischen einer infantilen Phimose, die bis zum Alter von etwa 15 Jahren völlig normal ist und sich meistens von selbst erledigt, und einer krankhaften Phimose unterscheiden, die normalerweise der Behandlung bedarf. Achtung: „Verklebungen“ der Vorhaut mit der Eichel, wie sie bei Kleinkindern häufig vorkommen und manchmal bis ins frühe Jugendalter bestehen bleiben, sind keine Phimose und bedürfen normalerweise keiner Behandlung. Narbenphimose Verengung der Vorhautöffnung durch narbige Verheilung von Einrissen. Verursacht z. B. durch gewaltsame Versuche, bei Kleinkindern vorzeitig die Vorhaut zurückzuziehen, durch mangelnde Hygiene, durch übertriebene Dehnungsversuche bei Phimose, durch Diabetes. Dieses Phänomen ist problematisch, da Narbengewebe immer härter als normales Gewebe ist, daher kann die Narbenphimose erneut auftreten, was die Vernarbung wiederum verstärkt. Abhilfe kann der Versuch schaffen, die Vorhaut mit Hilfe einer die Heilung beschleunigenden Salbe im zurückgezogenen Zustand ausheilen zu lassen. In schweren Fällen kann eine teilweise Beschneidung erforderlich werden. „Spanischer Kragen“ (Paraphimose) Bei einer sehr engen Vorhaut (Phimose) kann es zu einem Zustand kommen, bei der die Vorhaut in der Rille hinter der Eichel gefangen wird. Die Eichel schwillt an, die Vorhaut lässt sich nicht wieder vorschieben. Der Zustand ist sehr schmerzhaft und kann nach einiger Zeit zum Absterben der Eichel führen. Gelingt es nicht, durch Zusammenpressen das Blut aus der Eichel herauszudrücken und dadurch das Problem zu lösen, muss ein Arzt auf der oberen Seite der Vorhaut einen Einschnitt oder auch mehrere kleine Einschnitte machen. Es kann dann später die Phimose durch eine plastische Operation beseitigt werden. Hypospadie Eine embryonale Entwicklungsstörung, die dazu führt, dass die Harnröhrenöffnung nicht an der vorgesehenen Stelle sitzt, sondern an der unteren Penisseite. Bei einer leichten Form liegt die Öffnung unter der Vorhaut, das man kann normal urinieren. In schwereren Fällen liegt die Öffnung irgendwo am Schaft, der Patient muss sich zum Urinieren hinsetzen. Zur chirurgischen Reparatur muss oft ein Stück der Vorhaut verwendet werden. Kondome rutschen ab Das kann verschiedene Ursachen haben, z. B. wurde das Kondom vielleicht nicht richtig benutzt. Oder der Penis ist „zu klein“. Da es individuell verschiedene Größen gibt, gibt es auch z. B. kleinere Kondome. Manche Kondome sind auch einfach sehr kurz, dann sollte man die Marke wechseln. Auch eine besonders lange Vorhaut kann Schwierigkeiten bei der Kondombenutzung machen. In diesem Fall eignen sich Kondome, die am „Kopf“ weiter sind, besser. „Verklebte“ Vorhaut Bei ca. 98 % aller neugeborenen Jungen ist die Vorhaut mit der Eichel verbunden, d. h., nicht zurückziehbar. Dieser Zustand ist von der Natur wohlweislich so vorgesehen, um das Eindringen von Keimen zu verhindern. Die Vorhaut löst sich normalerweise von selbst in den ersten Lebensmonaten oder -jahren. Eltern sollten keinesfalls versuchen, diese gewaltsam zurückzuziehen. In einigen Fällen kann sich die natürliche Entwicklung verzögern. Dann wird eine völlige Zurückziehbarkeit erst im späten Kindes- oder frühen Jugendalter erreicht, was normalerweise kein Problem darstellt. Falls wirklich erforderlich (etwa bei häufig wiederkehrenden Entzündungen, oder wenn im Alter von ca. 15 Jahren noch Anhaftungen bestehen), können die restlichen Verklebungen von einem Arzt unter örtlicher Betäubung (Salbe) mit einer Sonde gelöst werden. Zu kurze Vorhaut Wie alles am Menschen sind auch die Geschlechtsteile sehr individuell und unterschiedlich. Daher ist auch eine Vorhaut, die die Eichel (im schlaffen Zustand des Penis) nur teilweise bedeckt, im Rahmen des Normalen. In einzelnen Fällen (besonders bei Asiaten) kann die Vorhaut sogar so kurz sein, dass sie sich hinter der Eichel „verkriecht“. Zu lange Vorhaut Eine Vorhaut, die die Eichel überragt und davor vielleicht ein „Rüsselchen“ bildet, ist durchaus im Rahmen des Normalen. Manchmal bleibt dann auch bei einer Erektion die Eichel von Haut bedeckt. Das ist keine Indikation für eine Beschneidung. Probleme gibt es wahrscheinlich kaum, nur die Verwendung von Kondomen kann etwas erschwert werden. Zu kurzes Bändchen Bei dieser Formvariante ist die Vorhaut nur bis zu einem bestimmten Punkt zurückziehbar, dann zieht das Frenulum die Eichel nach unten. Manchmal reißt das Bändchen auch unter Belastung, wenn es sehr dünn ist. Der Zustand darf nicht mit einer Phimose verwechselt werden. Chirurgische Abhilfe besteht ggf. im Durchtrennen des Bändchens. Wobei beachtet werden muss, dass die im Frenulum verlaufende Arterie gut unterbunden wird. BeschneidungErektionHygieneKondom rutscht abSpanischer KragenVorhaut vorheriger Beitrag Prostatakrebs – Gefahr für die Potenz? nächster Beitrag Wann Sport der Potenz schadet