Tabu-Krankheit Peniskrebs von menscore 29. Oktober 2012 geschrieben von menscore Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion © Stephan Morrosch - Fotolia.com p>Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 600 Männer an Peniskrebs, eine der Krankheiten mit dem höchsten Tabu-Faktor. Ein Krebsregister soll Forschung und Therapie verbessern helfen. Diagnose Peniskrebs Die Diagnose Peniskrebs wird oft erst in fortgeschrittenem Stadium gestellt, weil Betroffene die Krankheit nicht als solche erkennen oder aus Scham darüber schweigen. Aber dann droht schon die Amputation des erkrankten Organs (Penektomie). Wegen der geringen Fallzahlen in Deutschland finden die meist älteren Patienten – das höchste Erkrankungsrisiko liegt bei etwa 60 Jahren – wenig öffentliche Aufmerksamkeit. Deshalb mangelt es auch an standardisierten Behandlungs-Schemata und Studienkonzepten für neue Therapien. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) will das ändern, und zwar mit intensiver Aufklärung und mit einem bundesweiten Peniskarzinomregister. Ziel des Registers ist es, anhand aller relevanten Daten über Diagnostik, Therapie und Krankheitsverläufe möglichst vieler Patienten Rückschlüsse auf die Erfolgsaussichten der unterschiedlichen Behandlungsstrategien zu ziehen und neue Therapien für das Peniskarzinom zu entwickeln. „Obwohl die Ursachen noch weitgehend unerforscht sind, gibt es doch bekannte Risikofaktoren, die wir allen Männern bewusst machen möchten“, sagt DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Oliver Hakenberg von der Urologischen Klinik und Poliklinik der Medizinischen Universitätsklinik Rostock. Risikofaktoren und Vorbeugung Die Vorhautverengung (Phimose) ist eine der häufigsten Ursachen für Peniskrebs. Sie verhindert, dass die Vorhaut komplett zurückgeschoben werden kann und erschwert so die Intimhygiene. Dadurch können chronische Entzündungen entstehen, die eine Krebsentwicklung begünstigen. Auch eine Infektion mit dem sexuell übertragbaren Humanen Papilloma-Virus (HPV) sowie Genitalwarzen sind mit Peniskrebs assoziiert. Weitere Risikofaktoren sind UV-Strahlen und Tabakkonsum. Zur Vorbeugung des Peniskarzinoms ist vor allem eine gute Genitalhygiene Pflicht. Männer mit Vorhautverengung sollten unbedingt über eine Beschneidung, das heißt die Entfernung der verengten Vorhaut, nachdenken. Prof. Hakenberg: „Beschnittene Männer haben ein niedrigeres Risiko, ein Peniskarzinom zu entwickeln, weshalb in Ländern oder Kulturkreisen, in denen Beschneidungen im Kindesalter üblich sind, Peniskrebs seltener auftritt. Allerdings trägt dazu auch der Umstand bei, dass sich viele Peniskarzinome am inneren Teil der Vorhaut bilden, welche ja bei einer Beschneidung entfernt wird.“ Warnsignale Wichtig: Achten Sie auf Symptome wie Hautveränderungen, Verhärtungen oder Schwellungen an Eichel oder Vorhaut. Nehmen Sie Ausfluss oder Blutungen aus dem Penis ernst. „Selbstbeobachtung und die jährliche gesetzliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung beim Urologen ab dem 45. Lebensjahr können dazu beitragen, ein Peniskarzinom früh zu entdecken. Dann sind die Heilungschancen gut und eine Amputation kann vermieden werden“, so der Rostocker Urologe. Ist der Tumor aber fortgeschritten, muss der Penis teilweise oder komplett amputiert werden, was schwere psychische Belastungen und Probleme beim Wasserlassen und der Sexualfunktion verursacht. Hier können sich Betroffene registrieren lassen: Peniskarzinomregister BeschneidungIntimhygienePeniskrebs vorheriger Beitrag Nebenjob: Samenspender nächster Beitrag Peinliche Probleme: Filzläuse