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Erektionsstörungen – Stoßwellen können helfen

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© RFBSIP - Fotolia.com
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Männern, die unter erektiler Dysfunktion leiden, könnte nun mit einer neuen Therapie geholfen werden, die mithilfe von Stoßwellen funktioniert. Doch was genau steckt hinter dieser Therapiemöglichkeit?

Medikamente wirken nur vorübergehend

Behandelt werden Erektionsstörungen oft mit Medikamenten. Doch die hier meist eingesetzten selektiven PDE-5-Hemmer haben Nebenwirkungen und auch leider keine Langzeitwirkung. Zudem beseitigen sie die Ursache nicht. Ursächlich für Erektionsstörungen ist bei etwa 70 Prozent der betroffenen Männer ein unzureichender Blutfluss im Penis, wodurch dieser für Sex nicht ausreichend hart werden kann. Betroffen von erektiler Dysfunktion ist heute fast jeder dritte Mann über 40.

Therapie mit Stoßwellen soll Erektionsstörungen dauerhaft behandeln

Ist ein mangelnder Blutfluss die Ursache, soll diese mit extrakorporalen Stoßwellen völlig schmerzfrei behandelt werden können. Und das Ergebnis soll nicht nur von kurzer Dauer sein, sondern im besten Fall die Ursache längerfristig beseitigen können. Dadurch sollen normale Erektionen wieder möglich werden. Während bei der medikamentösen Therapie aufgrund der begrenzten Wirkungsdauer spontaner Geschlechtsverkehr nur geplant und zeitlich begrenzt möglich war, soll dank der Stoßwellentherapie Sex wieder ohne vorherige Planung stattfinden können.

Wirkungsweise der Stoßwellen

Stoßwellen kommen zur Behandlung von anderen Erkrankungen schon länger zu Einsatz. Zum Beispiel werden Steine in der Galle, Niere oder Bauchspeicheldrüse schon mit Stoßwellen behandelt. Weitere mögliche Anwendungsbereiche sind Arthrosen, andere Beschwerden der Gelenke und Sehnen sowie Verbrennungen. Erzeugt werden Stoßwellen z.B. durch elektrische Funkenentladungen unter Wasser. Die dadurch entstehenden akustischen Wellen sorgen für eine Wirksamkeit in unterschiedlichen Therapiefeldern.

Erfolge der Stoßwellen

Schon oft wurde in Experimenten eine Wirkung von Stoßwellen auf menschliche Zellen bewiesen. Sie sollen sich positiv auf die Immunabwehr auswirken, die Stammzellenaktivität anregen und auch die Innenwände von Gefäßen stimulieren, sodass sich neue Gefäße bilden können. Die Gefäßneubildung ist es auch, was bei der erektilen Dysfunktion (mit vaskulärer Ursache) nachhaltig helfen soll. Zu diesem Ergebnis kommen Studien, die bei vielen der teilnehmenden Männer eine Verbesserung der erektilen Dysfunktion nachgewiesen haben wollen. Und auch bei schweren Fällen, bei denen die PDE-5-Hemmer-Therapie versagt hat, soll die Stoßwellentherapie langanhaltende Erfolge erzielen können.

Einige Studien wurden allerdings wegen ihrer Methodik kritisiert, da eine Placebobehandlung zur Stoßwellentherapie sehr schwierig umzusetzen ist und auch viele Männer mit unterschiedlichen Impotenz-Schweregraden an der Studie teilnahmen. Dennoch sei die Wirkung bei vielen Anwendern positiv und damit eine gute Alternative zur Medikamentengabe, die ohnehin bei vielen Betroffenen nur unzureichend funktioniere.

Wie läuft die Stoßwellentherapie ab?

Zunächst sollte genau untersucht werden, welcher Art die erektile Dysfunktion ist, um eventuell andere Ursachen auszuschließen und mögliche Begleiterkrankungen erkennen zu können. Denn oftmals sind die Ursachen zur Entstehung von Herzerkrankungen, Diabetes und Bluthochdruck auch mitverantwortlich für Gefäßprobleme im Penis. Wer also unter hohen Cholesterinwerten, Bluthochdruck oder Diabetes leidet, sollte diese behandeln lassen.

Je nachdem, wie schwer die erektile Dysfunktion ist (leicht, mäßig, schwer), wird die Häufigkeit der Stoßwellentherapie festgelegt. Zweimal wöchentlich und insgesamt bis zu zwölfmal werden die Stoßwellen dann für eine Behandlungsdauer zwischen 20 und 30 Minuten durchgeführt. Der Patient bekommt vor der ersten Behandlung den Stoßwellendruck am Arm oder an der Hand gezeigt, damit er sich an den Druck gewöhnen kann.

Zur Stoßwellenbehandlung wird der Penis zunächst mit Ultraschallgel bestrichen. Der Applikator des Stoßwellengeräts wird dann an verschiedenen Stellen angesetzt, zum Beispiel am Beckenboden sowie am Schaft des Penis. Die Frequenz beträgt 120 Stoßwellen-Impulse pro Minute. Nach dem gesamten Behandlungszyklus wird eine Nachuntersuchung empfohlen, die etwa ein bis drei Monate nach der letzten Stoßwellenbehandlung stattfinden sollte.

Die Stoßwellen-Therapie zur Behandlung von vaskulärer erektiler Dysfunktion ist schmerzfrei und soll ganz ohne Nebenwirkungen auskommen. Dennoch gibt es auch weiterhin noch offene Fragen im Hinblick auf die empfohlene Behandlungsdauer, wie lange mit einer Wirksamkeit je nach Schweregrad der erektilen Dysfunktion zu rechnen ist und wem die Therapie am ehesten empfohlen werden kann.

Quelle: http://news.doccheck.com/de/newsletter/4478/30910/

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