Server blockiert Analsex

Wer hätte das gedacht: Der Server legte Menscore lahm, bevor es überhaupt online ging.

Was war passiert: Das Content Management System weigerte sich Artikel anzunehmen. Wir standen vor einem Rätsel. Haben wir etwas falsch gemacht? Wenn ja, was? Schließlich wandten wir uns an den Programmierer unseres Vertrauens. Der fand dann irgendwann heraus: „Der Server blockiert Analsex.“ Wie bitte? Ach so, das Wort. Hallo!? Analsex ist eine sachliche Bezeichnung einer bestimmten Sexualpraxis, Sie wissen schon…

Absolut richtig, wir sind eine Gesundheitsseite. Für Männer. Zugegeben, dadurch haben wir eine große Zielgruppenüberschneidung mit Pornoseiten. Das macht aber Menscore nicht zu einer. Denn Menscore ist keine. Erklärtermaßen. Das ändert sich auch nicht, wenn wir Praktiken beim Namen nennen, die dem Server nicht genehm sind.

Denn um über Krankheiten und Behandlungen sowie Risiken und vorbeugende Maßnahmen berichten zu können, müssen wir nun mal auch die männlichen Geschlechtsorgane und potenziell gefährdende Sexpraktiken benennen. Anders geht es nicht.

Und jetzt kommt das Erstaunliche. Kaum hatten wir dem Server beigebogen, Analsex (ich will das Wort hier mindestens 5 Mal stehen haben!) zuzulassen, kam es zu einer weiteren Blockade.

An der technischen Blockadehaltung scheiterte diesmal der Begriff Sexkarenz. Sexkarenz, Sexpause – ähm – also die zeitlich begrenzte Abstinenz von sexuellen Handlungen, fällt ja wohl so gar nicht in den Bereich Porno. Doch wohl eher das Gegenteil. Was war los mit dem Server? „Wahrscheinlich katholisch“, meinte dann auch ein Redaktionsmitglied. „Anal darf nicht sein, aber Abstinenz ist auch nicht gut.“ Sex an sich war nämlich erlaubt…

Zu guter Letzt konnte das Problem mit dem Analsex (5!) aber schließlich gelöst werden. Und auch eine Sexkarenz darf eingehalten werden.

Wir sehen das als Sieg der Aufklärung über verklemmte Zensurprogramme…

In diesem Sinne, bis zur nächsten Blockade!