Prostatakrebs: Studienteilnehmer gesucht! von menscore 23. Januar 2013 geschrieben von menscore Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion © contrastwerkstatt - Fotolia.com Eine der größten Studien im Bereich Prostatakrebs vergleicht und bewertet verschiedene Therapien. Das Ziel: für jeden Betroffenen die für ihn am besten geeignete Therapieform ermitteln und durchführen. Es werden noch Studienteilnehmer gesucht. Alle Informationen zur Studie, und wo Sie sich melden können. Der Startschuss zu einer der größten klinischen Studien auf dem Gebiet der Onkologie – der sogenannten PREFERE-Studie, ist gefallen. Hierbei werden erstmals die gängigen Behandlungsoptionen bei Frühformen von Prostatakrebs an rund 7.600 Patienten vergleichend untersucht. Rund 1.000 niedergelassene Urologen und Strahlentherapeuten sowie mindestens 90 Prüfzentren werden sich bundesweit an der Studie beteiligen. „Die PREFERE-Studie soll richtungsweisend sein für die Behandlung von Menschen mit Prostatakrebs im Frühstadium.“, sagt Dr. Fritz Pleitgen, Schirmherr der Studie und Präsident der Deutschen Krebshilfe. „Wir rufen betroffene Patienten und niedergelassene Urologen auf: Beteiligen Sie sich an der Studie!“ Bis zum Jahr 2030 finanzieren die Deutsche Krebshilfe sowie die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen das Projekt mit rund 25 Millionen Euro. „Die PREFERE-Studie ist das größte deutsche urologische Forschungsprojekt der letzten 50 Jahre“, erläutert Professor Dr. Michael Stöckle, Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie des Universitätsklinikums des Saarlandes. Der Mediziner leitet die Studie zusammen mit Professor Dr. Thomas Wiegel, Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Universitätsklinikums Ulm. „Jede der drei Therapieformen Strahlentherapie, Brachytherapie, also die Behandlung des Tumors mittels vieler kleiner, dauerhaft in der Prostata platzierter Strahlenquellen, und die Aktive Überwachung wird im Vergleich mit der Radikaloperation auf ihre Effektivität überprüft“, erklärt Wiegel. Das Ziel der Studie Das Großprojekt hat vor allem ein Ziel: „Mit PREFERE wollen wir Sicherheit für den Patienten und das Ärzteteam schaffen“, erklärt Pleitgen. „Die Frage nach der individuell besten Therapie soll durch die Erkenntnisse der Studie einfacher zu beantworten sein.“ Doch die Studie wird sich auch schon jetzt, direkt nach ihrem Start, positiv auf die Versorgung auswirken: „Alle betroffenen Männer profitieren ab sofort von der umfassenden und wissenschaftlich fundierten Aufklärung über die Vor- und Nachteile aller vier Behandlungsoptionen“, betont Uwe Deh, Geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbands, federführend für die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen. Erfahrene Spezialisten in ausgewiesenen Studienzentren betreuen die Teilnehmer der Studie. Die Sicherheit und die Lebensqualität der Patienten stehen dabei an höchster Stelle. Sie werden nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt und erhalten eine Therapie auf höchstem medizinischen Niveau. So finden die Studie und ihr Design auch die uneingeschränkte Unterstützung durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), das auch an der Konzeption beteiligt war. Neben der Deutschen Krebshilfe beteiligen sich die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen, die Deutsche Gesellschaft für Urologie, die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie, der Berufsverband Deutscher Urologen, die Deutsche Krebsgesellschaft und der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe an dieser Kooperation. Hier kann man sich melden „Die Durchführung der Studie und insbesondere ihre lange Laufzeit bis zum Jahr 2030 sind für alle Beteiligten eine große Herausforderung“, so Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. „Das gilt auch für die Finanzierung von PREFERE – knapp 13,5 Millionen Euro werden von unserer Organisation übernommen und mit 11,5 Millionen Euro unterstützen die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen das Projekt. Dieses Finanzierungsmodell erlaubt es uns, die Studie unabhängig von industriellen und kommerziellen Interessen durchzuführen – ganz im Sinne der Patienten.“ Interessierte erhalten weitere Informationen bei ihrem Urologen oder hier: PREFERE-Studie. Prostatakrebs Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern in Deutschland. Nach Schätzungen des Robert Koch-Institutes erkranken pro Jahr etwa 67.600 Patienten. Ein Großteil der Betroffenen hat einen lokal begrenzten Tumor. In diesem Fall kommen vier Behandlungswege infrage: das operative Entfernen der Prostata, die Bestrahlung von außen, die Behandlung des Tumors mittels dauerhaft in der Prostata platzieren Strahlenquellen, die sogenannte Brachytherapie, oder die aktive Überwachung mit regelmäßigen Kontrollen und der Einleitung weiterer Therapieschritte bei Fortschreiten der Krankheit. BrachytherapieBundesverband Prostatakrebs SelbsthilfeDeutsche KrebshilfeKinderurologiePreferePrefere StudieProstataProstatakrebsProstatakrebs Therapieradikale OperationStrahlentherapieStudienteilnehmer gesuchtTherapieUrologie vorheriger Beitrag Beckenbodentraining für die Potenz nächster Beitrag Blasenschwäche – Stotterstrahl beim Pinkeln Verwandte Beiträge Mit Asia-Food gegen Prostatakrebs? Blutdrucksenker verringern Risiko für Prostatakrebs Finasterid schützt vor Prostatakrebs Diagnose von Prostatakrebs mit künstlicher Intelligenz PSA-Test – sinnvoll? Neue Laserbehandlung bei Prostatakrebs