Penis-Probleme – Abseits der Norm von menscore 6. Februar 2012 geschrieben von menscore Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion © Leonardo Franko - Fotolia.com Schönheit liegt im Auge des Betrachters? Bestimmt. In diesen Fällen ist aber nicht nur die Optik beeinträchtigt, sondern auch die Funktion. Es macht also Sinn, den Arzt ranzulassen. An der kurzen Leine (Der „Diener“) Bei der Erektion verlängert sich der Penisschaft, die Vorhaut, die über das Bändchen mit der Eichel verbunden ist, zieht sich zurück, und die Eichel kann sich sehen lassen. Ist das Bändchen aber zu kurz, ist die Eichel an der kurzen Leine. Sie folgt der Vorhaut nach unten, macht gewissermaßen den „Diener“, was diesem Beschwerdebild den gleichlautenden Namen eingebracht hat. Das Bändchen kann beim Sex auch reißen, dabei schmerzen und wie verrückt bluten. Wer sein bestes Stück nicht gern unterwürfig sieht, Schmerzen hat oder/und funktionelle Probleme damit hat, kann das Bändchen vom Urologen in örtlicher Betäubung durchtrennen lassen. Verklemmt (Phimose) Die Vorhaut ist zu eng, lässt sich nicht über die Eichel zurückschieben. Das erschwert zwar die Penishygiene, bedeutet allerdings nicht, dass man nie wieder die Innenseite der Vorhaut und die Furche zwischen Vorhaut und Eichel reinigen muss. Im Gegenteil: Bei der Vorhautverengung (Phimose) tut Reinlichkeit besonders not. In dem weißlichen Sekret (Smegma) können sich Bakterien und auch Viren besonders gut vermehren. Wobei Letztere im Ruf stehen, Peniskrebs zu verursachen. Schmerzen an der Eichel sind die angenehmeren Folgen der Phimose. Von einer Dehnung der Vorhaut raten Experten ab. „Durch Dehnung reißt das Gewebe ein, worauf es mit der Bildung von Narben reagiert. Die Vorhaut wird bestenfalls genauso weit wie vorher, oder sogar noch enger“, sagt Urologe Dr. Pottek vom Bundeswehrkrankenhaus Hamburg. Bei Kindern können entzündungshemmende Salben die Vorhaut von der Eichel lösen und die Vorhaut weiten. Für die anderen bleibt die Beschneidung als letzter Ausweg aus der Klemme. Die Beschneidung kann ambulant unter örtlicher Betäubung und auch in Vollnarkose durchgeführt werden. Am Kragen getragen (Spanischer Kragen) Auch hier ist die Vorhaut zu eng, sie lässt sich aber wenigstens über die Eichel zurückschieben. Was wie ein Vorteil klingt, hat auch seine Tücken: Die Vorhaut bleibt nämlich in der Eichelfurche stecken wie ein zu kleiner Ring. Der Eichel geht es nun sprichwörtlich an den Kragen: sie schwillt an, bekommt einen fast blauen Kopf und schmerzt. Der „Spanische Kragen“ muss häufig notfallmäßig durch einen kleinen Schnitt an der Vorhaut gelockert werden. In Schieflage (Peyronie Erkrankung) Im schlaffen Zustand sieht man ihm den Kummer kaum an. Wird er aber ausgefahren, krümmt er sich nach oben, unten oder zur Seite. Der Penis kann von Geburt an von der geraden Linie abweichen (dann seitwärtszeigend), aber auch durch Verletzungen in Schieflage gebracht worden sein. Die „Peyronie-Erkrankung“ (verhärtetes, entzündliches Bindegewebe am Penisschaft), die oft bei Männern ab 30 Jahren vorkommt, ist wahrscheinlich auto-immun bedingt. Der Penis schmerzt bei Erektion und je nach Grad der Abweichung kann der Sex zu zweit erschwert sein. Etliche der Betroffenen haben sogar Erektionsprobleme. Das Problem liegt darin, dass eine medikamentöse Therapie nicht die gewünschte Begradigung bringt und zu früh durchgeführte Operationen zu einer Verkürzung des Penis oder zu einer Verschlimmerung der Beschwerden führen kann. Dauerhaft verhärtet (Priapismus) Kein Grund zum neidisch werden, sondern ein Notfall, der, wird nicht schnell gehandelt, zum Unglücksfall werden kann. Blutkrankheiten, bestimmte Medikamente und Drogen können eine sehr schmerzhafte, lange andauernde Erektion verursachen, obwohl der Betroffene keine Lust auf Sex hat. Dauerfüllung mit Blut kann die Schwellkörper ruinieren. Suchen Sie sofort eine Notaufnahme auf! Versuchen Sie nicht aus Scham, ihn gewaltsam herunterzudrücken, sonst brechen Sie ihn. Es können gefäßverengende Medikamente injiziert und, wenn das nicht hilft, das Überangebot an Blut operativ abgeleitet werden. Hart, aber gebrochen (Penisbruch) Ist der Penis erigiert und wird heftig geknickt, reißt die derbe Schwellkörperhaut mit einem Laut wie ein Peitschenschlag ein. Blut fließt aus dem Schwellkörper nach außen unter die Haut und macht massive Blutergüsse. Die Erektion schwindet schlagartig. Laut Prof. Hartmut Porst, niedergelassener Urologe in Hamburg, haben nur 28 Prozent der Betroffenen einen wilden Ritt als Ursache vorzuweisen, während über 40 Prozent der Männer allein Hand angelegt hatten. Wird der Penisbruch nicht sofort operiert, kann es zu bleibenden Erektionsstörungen, wenigstens aber zu Penisverbiegungen, kommen. Also: den ganzen Schlamassel mit beiden Händen zusammenpressen, kühlen und eine urologische Ambulanz aufsuchen. ErektionIntimhygienePenisbruchPenisverkrümmungPhimoseSmegma vorheriger Beitrag Beta-Auswertung nächster Beitrag Schlingel mit hoher Trefferquote