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Männlichkeit schützt das Herz

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© Giuseppe Parisi - Fotolia.com
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Testosteron macht Kerle zum Alphatier, bringt Körper und Psyche auf Vordermann und kann vor Herzinfarkt und Hirnschlag schützen. Wann das der Fall ist, und wann eine Ersatz-Therapie Sinn macht, lesen Sie hier.

Männer mit einem hohen Testosteron-Spiegel haben ein um 30 Prozent geringeres Risiko, an Herz und Kreislauf zu erkranken als Männer mit einem niedrigen Testosteron-Spiegel. Das hat eine neue schwedische Studie ergeben. Dieser positive Zusammenhang zwischen erhöhtem Testosteron und Herz-Kreislauf-Schutz besteht auch dann noch, wenn alle anderen Risiko-Faktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgeschlossen wurden. Warum das so ist, wissen die Forscher, die für diese Studie über 2.400 Männer untersuchten, nicht.

Sie warnen aber davor, auf Grund dieses Ergebnisses Männern mit normalem Testosteron-Spiegel zusätzlich Testosteron zu verabreichen, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Ereignissen zu verringern. Hierzu gebe es noch nicht genügend Untersuchungen, und darüber hinaus habe eine Studie gezeigt, dass der Einsatz von zusätzlichem Testosteron bei Männern mit normalem Hormonspiegel sogar das Gegenteil bewirke, nämlich Herzinfarkt und Hirnschlag verursache.

 

Funktionen von Testosteron

Was kommt uns in den Sinn, wenn wir an Testosteron denken? Es macht uns männlich, aggressiv, ungeduldig, manchmal gewalttätig und ganz bestimmt zu Verkehrsrowdys. Aber die Rolle des Testosterons erschöpft sich nicht in der Mitwirkung bei der Ausprägung dieser Eigenschaften. Als Sexualhormon Nummer eins bei Männern hat Testosteron viele wichtige Funktionen. Einige davon sind:

  • Entwicklung des Penis und der Hoden
  • Spermaproduktion
  • Stimmbruch während der Pubertät mit der anschließenden „Vertiefung“ der Stimme
  • männliche Gesichts- und Schambehaarung; später kann es eine Rolle bei der Glatzenbildung spielen
  • Aufbau von Muskelmasse und Kraft
  • Knochenwachstum und –stärke
  • Stabilisierung der Stimmung

 

Folgen von Testosteronmangel

Haben heranwachsende Jungen zu wenig Testosteron, ist auch die Virilisierung gestört. Die Betroffenen weisen unterentwickelte Geschlechtsorgane und kaum Gesichts- und Körperbehaarung auf. Auch der Stimmbruch kann aus-, und in der Folge eine höhere Jungenstimme zurückbleiben.

Etwa ab dem 30. Lebensjahr nimmt bei Männern die Testosteron-Menge nach und nach um ca. ein bis zwei Prozent jährlich ab: Die Hoden erhalten weniger Signale von der Hypophyse, Testosteron herzustellen und fahren die Produktion zurück. Das Sexualhormon bindende Globulin (SHBG) ist im Alter erhöht und reduziert damit zusätzlich die Menge an aktivem Hormon im Blutkreislauf. Die Folge: es kommt noch weniger Hormon in den Zielorganen an.

Mehr als ein Drittel der Männer über 45 sind vom Testosteronmangel betroffen.

Symptome von Testosteron-Mangel bei erwachsenen Männern sind:

  • reduzierte Körper- und Gesichtsbehaarung
  • Verlust an Muskelmasse
  • geringere Libido
  • Impotenz
  • kleine Hoden
  • reduzierte Spermienzahl und Unfruchtbarkeit
  • Vergrößerung der Brustdrüsen
  • Hitzewallungen
  • Reizbarkeit, schlechte Konzentration und Depression
  • Verlust der Körperhaare
  • brüchige Knochen und ein erhöhtes Knochenbruch-Risiko

Einige Männer mit Testosteronmangel haben Symptome, die mit ihren niedrigen Testosteronwerten im Zusammenhang stehen. Denn diese bessern sich, wenn die Betroffenen einen Testosteron-Ersatz nehmen. Z. B. kann bei Osteoporose und geringem Testosteronspiegel durch Testosteronspritzen und -pflaster die Knochenfestigkeit erhöht und damit das Risiko für Knochenbrüche verringert werden.

 

Auch Vorteile möglich

Das wahrscheinlich bekannteste Beispiel ist der Prostatakrebs; Testosteron fördert nämlich das Wachsen von Prostatakrebs. Deshalb sind Medikamente, die den Testosteronspiegel senken, die häufigsten Behandlungen bei Männern mit Prostatakrebs. Männer, die einen Testosteron-Ersatz nehmen, sollten ihre Prostata daher regelmäßig untersuchen lassen.

Der Umkehrschluss „wenig Testosteron, kein Prostatakrebs“ gilt aber leider nicht. Testosteron kann bestehenden Krebs zum Wachsen bringen, und der Entzug des Sexualhormons lässt ihn zurückgehen. Aber eine Senkung des Testosteronspiegels bei gesunden Männern stellt keine Präventionsmaßnahme dar.

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