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Dem Kinderwunsch nachhelfen

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© Photographee.eu - Fotolia.com
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Ein unerfüllter Kinderwunsch kann eine starke Belastungsprobe für die Beziehung werden. Was sich Paare dabei bewusst machen müssen, ist, dass es sich um ein medizinisches Problem handelt, wenn auf lange Zeit hin keine Empfängnis stattfindet.  

Zum Arzt gehen

Die ganze Sache „entspannter“ anzugehen und sich einfach mehr Zeit lassen, wird nicht immer zum gewünschten Erfolg führen. Viele Paare entscheiden sich meist nach einem Jahr dafür, einen Doktor aufzusuchen, wenn trotz intensiver Versuche keine Schwangerschaft eingetreten ist. Denn das ist die gute Nachricht: Wie jedes andere medizinische Problem auch, kann auch bei Unfruchtbarkeit in den meisten Fällen Abhilfe geschaffen werden. Frauen, die über 35 sind oder einen unregelmäßigen Menstruationszyklus haben, sollten sich sogar schon nach sechs Monaten an einen Arzt wenden, wenn es zu keiner Schwangerschaft gekommen ist.

Der Partner sollte die Frau selbstverständlich begleiten, denn um die Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch feststellen zu können, müssen beide Partner untersucht werden. Bei Männern sind es oft eine niedrige Spermienanzahl, langsame oder auch deformierte Spermien, die die Empfängnis verhindern. Bei Frauen hingegen können es Gründe wie blockierte Eileiter oder Probleme des Gebärmutterhalses oder des Uterus sein, die eine Unfruchtbarkeit begünstigen.

Eine medizinische Behandlung der Unfruchtbarkeit bietet Paaren gute Erfolgsaussichten. Weltweit kamen bereits mehr als 3 Millionen Kinder durch die In-vitro-Fertilisation (IVF) auf die Welt. Mindestens der Hälfte der Paare, die sich medizinische Hilfe suchen, kann geholfen werden.

In-vitro-Fertilisation und andere Möglichkeiten

Je nachdem, was bei den ärztlichen Untersuchungen festgestellt wird, können unterschiedliche medizinische Maßnahmen ergriffen werden. Bei Ovulationsproblemen kann eine Medikation u. a. mittels Clomifen erfolgen, wodurch ein Eisprung ausgelöst werden soll. Die Chancen auf eine Zwillings- oder Mehrlingsgeburt sind hier jedoch sehr hoch, da das Medikament die Eierstöcke dazu bringt, mehr als ein Ei auf einmal zu produzieren. Gute Chancen auf eine Zwillingsgeburt bestehen auch bei injizierbaren Hormonen, die dann verabreicht werden können, wenn Clomifen nicht zum gewünschten Erfolg führen sollte.

Sollte keine der genannten oder weiter verfügbaren Methoden zu einer Schwangerschaft führen, bleibt den Paaren immer noch die Möglichkeit einer In-vitro-Fertilisation. Hier werden Ei und Samenzelle bereits in einem Labor zusammengebracht. Die wachsenden Embryonen werden dann durch den Arzt in die Gebärmutter eingesetzt. Bei der In-vitro-Fertilisation, die auch als künstliche Befruchtung bekannt ist – da die Befruchtung nicht im Körper der Frau stattfindet – handelt es sich um eine umfassende Behandlung, deren Belastungen sich seelisch wie auch körperlich auswirken können und die mit hohen Kosten verbunden ist.

Mit einer Erfolgsrate von 47 Prozent standen im Jahr 2012 die Chancen vor allem für Frauen unter 35 sehr gut, durch eine künstliche Befruchtung schwanger zu werden. Eine etwas unkompliziertere Alternative hierzu ist die intrauterine Insemination, bei der Ärzte die Spermien in den Uterus der Frau einsetzen, nicht jedoch direkt mit dem Ei selbst verbinden.

Frauen können sich auch entscheiden, Spermien eines Spenders zu verwenden. Hierzu ist zunächst eine Beratung nötig, um sicherzustellen, dass beide Partner ein Kind aufziehen möchten, dessen biologischer Vater nicht der Partner der Frau ist. Bei einer In-vitro-Fertilisation ist es sogar möglich, das Sperma des Partners mit dem Ei einer anderen Frau zu verbinden. Selbst das Einsetzen von Spender-Embryonen ist durchführbar. Hierbei würde die Frau selbst das Kind austragen, mit dem jedoch keine biologische Verwandtschaft besteht. 

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