Hämorrhoiden richtig behandeln von menscore 1. August 2020 geschrieben von menscore Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion © andriano_cz - Fotolia.com Hämorrhoiden können für die Betroffenen ziemlich unangenehm sein. In diesem Artikel erfahren Sie, was Hämorrhoiden eigentlich sind und wie man sie am besten behandelt. Was sind Hämorrhoiden eigentlich? Bei Hämorrhoiden handelt es sich um schwammartige Gefäßpolster, die rund um den After unter der Enddarmschleimhaut angelegt sind. Gemeinsam mit dem Schließmuskel sorgen die Hämorrhoiden für eine vernünftige Abdichtung des Enddarms. Im Normalfall machen die Hämorrhoiden auch keine Probleme, erst wenn diese sich vergrößern, kann es für den Patienten unangenehm werden. Ab dem 50. Lebensjahr nimmt das Risiko, ein Hämorrhoidalleiden zu entwickeln, deutlich zu. Welche Ursachen gibt es für Hämorrhoidalleiden? Beschwerden wie chronische Verstopfung oder häufige Durchfälle können die Vergrößerung der Hämorrhoiden begünstigen. Zu den weiteren, begünstigenden Faktoren zählen Übergewicht, mangelnde Bewegung, das Anheben schwerer Lasten und eine bereits angeborene Schwäche der Blutgefäße. Bei Frauen kommt in diesem Zusammenhang noch die Schwangerschaft als Risikofaktor hinzu. Schweregrade und Symptome Die Vergrößerung der Hämorrhoiden lässt sich in vier Schweregrade einteilen: Beim 1. Grad sind die Hämorrhoiden noch nicht tastbar. Lediglich mittels einer Proktoskopie sind diese zu entdecken. Mögliche Begleiterscheinungen im 1. Grad wäre ein Druckgefühl sowie Blut im Stuhl. Im 2. Grad wölben sich die Hämorrhoiden beim Pressen nach außen – ziehen sich aber noch selbstständig wieder in den After zurück. In diesem Stadium klagen Patienten häufig über einen Juckreiz und ein Brennen im After. Im 3. Grad beginnen die Hämorrhoiden beim Pressen aus dem After auszutreten – und ziehen sich nicht mehr selbstständig in diesen zurück. Man kann sie in diesem Stadium noch manuell mit den Fingern in den After zurückschieben. Die häufigsten Symptome in diesem Stadium wären das Auftreten von Schmerzen in der Gegend um den After, Stuhlschmiere oder Einnässen. Im 4. Grad sind die Hämorrhoiden dauerhaft aus dem After ausgetreten. Ein manuelles zurückschieben ist nicht mehr möglich. Zu den Symptomen kommt jetzt noch eine Stuhlinkontinenz hinzu und das weitere Auftreten von Schmerzen. Vorbeugende Maßnahmen gegen Hämorrhoiden Einem Hämorrhoidalleiden können Sie vorbeugen, indem Sie täglich eine ausreichende Menge an Flüssigkeit zu sich nehmen. Bei einem durchschnittlichen, erwachsenen Mann sollten das ca. 1,5 bis 2 Liter pro Tag sein. Eine ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornbrot, Obst, etc.) gilt es genauso zu beachten, wie regelmäßige Bewegung und Sport – das bringt die Verdauung in Gang. Während Sie auf der Toilette sitzen, sollten Sie ein zu starkes Pressen beim Stuhlgang unbedingt vermeiden. Therapie von Hämorrhoiden Je nach Schwere der Symptome gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, das Hämorrhoidalleiden zu behandeln. Im Folgenden stellen wir Ihnen ein paar Therapieformen vor, mit denen Patienten mit Hämorrhoidalbeschwerden behandelt werden. Gummibandligatur Gern genutzt bei Hämorrhoiden 1. und 2. Grades, bindet der Arzt die betreffenden Hämorrhoiden mithilfe von Gummibändern ab. Das hat eine Unterbrechung der Blutzufuhr und infolgedessen ein Absterben des betreffenden Hämorrhoidalgewebes zur Folge. Diese Form der Behandlung ist im Normalfall schmerzfrei für den Patienten und kann ambulant ohne eine Anästhesie durchgeführt werden. Manche Patienten klagen über ein Druckgefühl oder geringe Blutungen beim täglichen Stuhlgang als Folge des abgefallenen Gewebes. Radiofrequenzablation Eine weitere Form der ambulanten Behandlung wäre die Radiofrequenzablation. Hierbei werden die vergrößerten Hämorrhoidalknoten mittels einer Radiofrequenz-Sonde langsam erhitzt, bis das Gefäßpolster verödet und infolgedessen auch verkleinert ist. Dieses Verfahren wird hauptsächlich bei Hämorrhoiden 2. und 3. Grades eingesetzt und zeichnet sich durch seine schmerzarme und patientenschonende Durchführbarkeit aus. Das ganze Prozedere dauert in der Regel nur wenige Minuten und eine örtliche Betäubung reicht hierbei völlig aus. Transanale Hämorrhoiden-Dearterialisation Bei dieser operativen Behandlungsweise wird mittels eines speziellen Eingriffs die Blutzufuhr der betreffenden Hämorrhoidal-Arterien unterbunden. Dadurch schwellen die Hämorrhoidalpolster ab und Blutungen werden gelindert. Diese Maßnahme eignet sich gut bei einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium. Die infolge der fortschreitenden Vergrößerung der Hämorrhoiden prolabierte Schleimhaut wird ebenfalls entsprechend behandelt, dass sie wieder dort ist, wo sie hingehört. Die meisten Patienten können zwei bis drei Tage nach dem Eingriff normale Arbeitstätigkeiten wiederaufnehmen. Meist erfolgt die Behandlung ambulant, aber ein stationärer Aufenthalt ist je nach Konstellation ebenfalls möglich. Es gibt noch eine Vielzahl von weiteren Behandlungsmöglichkeiten, aber die genannten haben allesamt den Vorteil, dass sie möglichst schonend für die Patienten sind und eine gute bis sehr gute Heilungsprognose besteht. Wenn Sie hämorrhoidale Beschwerden haben, gehen Sie zu Ihrem Hausarzt, der Sie sehr wahrscheinlich zu einem Proktologen überweisen wird. BehandlungBlut im StuhlGummibandHämorrhoidenJuckreizJuckreiz AfterRadiofrequenzablationRisikofaktoren vorheriger Beitrag Fischöl hilft bei Kinderwunsch nächster Beitrag Warum der Urin stinkt – 6 Gründe Verwandte Beiträge Erektionshärte steigern – Mit diesen Übungen Wenige Frauen bevorzugen beschnittene Männer Erektionsstörungen durch schlechten Schlaf Wann hilft eine Versicherung bei Sex-Unfällen? 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