Hat der Beruf Einfluss auf die Spermaqualität?

Ist die Spermienqualität abhängig vom Job, den Männer ausüben? Wenn ja, welche beruflichen Tätigkeiten wirken sich negativ auf die Spermienproduktion aus? Eine Studie hat diese Fragen untersucht.

Wenn der eigene Kinderwunsch auf Dauer unerfüllt bleibt, stellt sich früher oder später bei den meisten heterosexuellen Paaren auch die Frage, ob dies mit der Spermaqualität des Mannes zusammenhängt. Eine Studie mit 501 Paaren nahm sich nun möglichen beruflichen und gesundheitlichen Faktoren an, die die Qualität des Spermas maßgeblich mitbeeinflussen könnten.

Alle 501 Paare hatten den Wunsch nach biologischem Nachwuchs und sich daher gegen Verhütungsmaßnahmen entschlossen. 473 der teilnehmenden Männer war es möglich, mindestens eine Spermaprobe zur Analyse in ein Labor zu geben.

Das Ergebnis zeigte, dass die Qualität des Spermas bei Männern leidet, die einer Arbeit mit hohen körperlichen Anstrengungen nachgehen. Bei den untersuchten Männern dieser Berufsgruppe konnten bei 13 Prozent zu wenige Spermien, eine sogenannte Oligospermie, festgestellt werden. 

Bei den Männern, deren Job mehr Kopfarbeit statt körperliche Anstrengung umfasst, waren dies nur sechs Prozent. Hingegen ohne Auswirkungen auf die Qualität des Spermas blieb es laut Untersuchung, wenn die Männer beispielsweise in ihrem Job lange sitzen, in Nachtschicht arbeiten oder einem regelmäßigen Lärmpegel ausgesetzt sind.

Aber nicht nur der Job wirkt sich auf die Spermienqualität aus. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, riskiert ebenfalls, die Spermienanzahl im Ejakulat zu reduzieren. Diese Gefahr steigt umso mehr, wenn verschiedene Medikamente eingenommen werden.

Offen ließ die Studie jedoch, ob sich denn die männliche Fertilität verbessern ließe, wenn die Männer die Medikamenteneinnahme bzw. das körperliche Arbeiten einschränken.