Aktuell Die Erektion – härter als das Leben? Schön wär’s!

Die Erektion – härter als das Leben? Schön wär’s!

von Frank Tschuschke
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© Gina Sanders - Fotolia.com
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Eine Studie schlägt Alarm: Zwei Drittel aller deutschen Männer sind unzufrieden mit ihrer Erektionshärte. Dabei ist sie das Maß aller Dinge für die Intensität der Lust. Deshalb sollte man sein bestes Stück in steife Topform bringen – mit einem lustvollen, vierfachen Trainingsprogramm!

Meist wird die Länge des besten Stücks als das Maß aller Dinge angesehen, und angeblich ist auch der holden Weiblichkeit am meisten daran gelegen. Doch immer wichtiger wird die Härte des aufgerichteten Penis. Anhand von Befragungen haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die Härte einer Erektion ausschlaggebend für die Intensität des Lustempfindens ist – und zwar beider Partner.

Zur Messung der Erektionshärte gibt es eine einfache Skala, die auch bei der Behandlung von erektiler Dysfunktion zum Einsatz kommt. Die Skala ermöglicht es, zwischen vier verschiedenen Härtegraden zu unterscheiden:

Grad 1: der Penis ist vergrößert, aber nicht hart

Grad 2: der Penis ist zwar hart, aber nicht hart genug für Penetration

Grad 3: der Penis ist hart genug für Penetration

Grad 4: Härte und Steifheit sind optimal für befriedigenden Geschlechtsverkehr

Die internationale Studie GBSS (Global Better Sex Survey) ergab, dass nur 29 Prozent der deutschen Männer voll zufrieden mit ihrer Erektionshärte sind. Dies liegt deutlich unter dem internationalen Durchschnitt von 43 Prozent. Viele Männer sind gerade wegen ihrer ungenügenden Erektionshärte mit ihrem Sexualleben unzufrieden, obwohl sie in der Lage sind, den Geschlechtsverkehr auszuüben.

Eine aktuelle australische Untersuchung des Sydney Centre for Sexual and Relationship Therapy (Asia-Pacific Sexual Health and Overall Wellness, AP SHOW Survey), aus 2011 ergab unter anderem, dass die Erektionshärte in direkter Beziehung zu der Häufigkeit steht, mit der Mann Sex hat. Ungefähr die Hälfte der Teilnehmer – 57 % der Männer und 47% der Frauen – waren außerdem grundsätzlich interessiert daran, Ihre sexuellen Erfahrungen zu verbessern. Die meisten Teilnehmer waren nur weniger als sehr zufrieden mit dem Sex. Die Erektionshärte wurde in Verbindung gesetzt mit sexueller Befriedigung und Aktivität, Zufriedenheit mit den Lebensumständen und der allgemeinen Gesundheit.

Einer aktuellen Umfrage des deutschen Marktforschungsunternehmens Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge ist für über 90 Prozent der Frauen für befriedigenden Sex nicht die Länge des Penis, sondern die Qualität der Erektion ausschlaggebend. Gemäß dieser Umfrage stimmten 63 Prozent der Frauen und Männer zu, dass eine vollständig harte Erektion in erster Linie deshalb wichtig ist, weil sie nicht nur den Liebesakt erleichtert, sondern zudem das Empfinden für beide Partner intensiviert.

Training macht hart

Zum Glück kann Mann „ihn“ trainieren, solange keine ernsthaften organischen Beschwerden ursächlich für eine unbefriedigende Erektionshärte sind. Bei einer erektilen Dysfunktion sollte man unbedingt den Arzt aufsuchen, ansonsten gibt es folgende Trainingsmöglichkeiten für eine kraftvolle Erektion:

Beckenbodentraining

Viele kennen den Spruch noch von der Bundeswehr – die Arschbacken so zusammenkneifen, dass das Fünfmarkstück eine neue Prägung bekommt. An dieser Übung hat sich auch in Euro-Zeiten nichts geändert. Beim Beckenbodentraining spannt man die Pomuskulatur kurz an und lässt dann wieder locker. Dies wiederholt man zehn Mal und zwar am besten morgens, mittags und abends. Im Laufe des Trainings sollte man dann die Wiederholungen steigern, bis man auf insgesamt wenigstens 100 Wiederholungen pro Tag kommt.

Elektroreiztherapie

Bei dieser Methode wird der Potenzmuskel stimuliert, ohne eigenes Zutun. Dauer: ca. 20 Minuten täglich. Es gibt laut Herstellerangaben keine Nebenwirkungen bei dieser passiven Form der Muskelstimulation. Allerdings ist der Preis nicht ganz ohne: ab ca. 350 Euro muss man für ein ordentliches Reizstromgerät berappen. Geeignete Reizstromgeräte gibt es sowohl als batteriebetriebene Variante als auch zum Anschluss an die Steckdose, die Größe variiert dabei zwischen Walkman und Kofferradio.

Potenzpillen

Diese sollten nur von Patienten eingenommen werden, die Gefäßveränderungen und/oder Durchblutungsprobleme aufweisen, aber keine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur haben.

Bei der Anwendung von Medikamenten sollte deren unterschiedliche Wirkzeit bedacht werden: Während man mit Viagra nach einer halben Stunde nach Einnahme und dann ungefähr für 4 Stunden einsatzbereit ist, kann Cialis mit einer Wirkdauer von 36 Stunden gut als Wochenend-Lösung funktionieren.

Achtung: Während Viagra direkt über die Steigerung der Durchblutung wirkt, wirken die anderen Präparate vor allem erst in Verbindung mit einer zusätzlichen Stimulation.

Wegen der möglichen Nebenwirkungen – insbesondere in Verbindung mit anderen Medikamenten – sollten Potenzpillen nur eingenommen werden, wenn der Arzt sie verordnet hat!

Masturbieren

Hierbei geht es darum, ausschließlich durch Muskelkraft die Erektion zu erhalten. Masturbieren Sie bis kurz vor dem Orgasmus, hören dann aber auf. Durch die fehlende Stimulation verringert sich die Erektion. Bringen Sie nun den Penis ausschließlich mittels Muskelkraft in einen 90-Grad-Winkel, dies hat die gewünschte Kräftigung zur Folge.

Übrigens: Auch auf den Orgasmus wirkt sich das ganze förderlich aus, da kurz vor der Ejakulation die entsprechenden Muskel angespannt werden. Man sollte dreimal pro Woche trainieren, aber möglichst nicht an aufeinanderfolgenden Tagen, weil die Muskeln ein bis zwei Tage Erholungszeit brauchen, während der der Stimulationseffekt (Bildung von Muskelmasse) umgesetzt werden muss. Eine zu frühe Wiederholung des Trainings würde sich hingegen kontraproduktiv auswirken, da der genannte Effekt hierdurch unterbrochen würde.

                   

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