Aktuell Penis & PotenzErektion COVID-19 erhöht Risiko für Impotenz ums 6-fache

COVID-19 erhöht Risiko für Impotenz ums 6-fache

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
Photo by artem podrez from Pexels
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Das Risiko für Erektionsstörungen steigt durch Covid-19 um fast das Sechsfache. Umgekehrt haben Männer mit Erektionsstörungen ein fünf Mal so hohes Risiko, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren.

Das Ergebnis einer neuen italienischen Studie, in der der Zusammenhang zwischen erektiler Dysfunktion (ED) und COVID-19 bei jungen Männern untersucht wurde, erstaunt: Bei Männern mit COVID-19 in der Vorgeschichte war das geschätzte Risiko, an ED zu erkranken, um knapp sechs Mal höher – auch nach Berücksichtigung anderer Faktoren. Genauso überraschend dürfte sein, dass eine bestehende ED die Anfälligkeit von Männern für eine Corona-Infektion erhöhte. Männer mit ED haben nach den vorläufigen Daten der Studie mehr als fünfmal häufiger COVID-19.

Masken schützen auch vor Covid-19 bedingten Erektionsstörungen

Erektionsstörungen können nach Aussagen des Leiters der Studie sowohl eine kurzfristige als auch eine langfristige Komplikation von COVID-19 sein. Deshalb empfiehlt er, dass Männer die Covid-Impfung erhalten sollten. In diesem Zusammenhang käme auch dem Tragen von Schutzmasken eine weitere Bedeutung zu. Wer sich gar nicht erst mit dem Virus infiziert, der schütze auch seine Erektionsfähigkeit, so der Mediziner. Das gleiche dürfte auch für die anderen Schutzregeln wie soziale Distanz und Hygienemaßnahmen gelten. 
Der Leiter der Studie weist außerdem darauf hin, dass Alter, Diabetes, hoher Body-Mass-Index (BMI) und Rauchen das Risiko einer COVID-19-Infektion erhöhen. Das seien die gleichen Risikofaktoren wie die für ED. Die Ergebnisse ihrer Studie stimmten mit den pathophysiologischen Mechanismen überein, die ED, endotheliale Dysfunktion und COVID-19 verbänden. Eine endotheliale Dysfunktion sei schließlich bei beiden Erkrankungen häufig.

Erektionsstörungen besonders deutliches Zeichen für Erkrankung der Herzkranzgefäße

Frühere Forschungen haben gezeigt, dass asymptomatisches COVID-19 auf noch unentdeckte Probleme an den kleinen Blutgefäßen hinweisen könnte, die das Herz-Kreislauf-System langfristig beeinträchtigen können.
Grundgedanke für die Studie war daher, dass die ED häufig als klinischer Marker für einen beeinträchtigten allgemeinen Gesundheitszustand angesehen wird, der häufig auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweist. Ziel war es somit, den Zusammenhang zwischen COVID-19 und ED zu untersuchen. Es wurde gefragt, ob ED ein Risikofaktor für die Ansteckung mit COVID-19 sein könnte und ob umgekehrt COVID-19 das Risiko für die Entwicklung von ED erhöht.
Ausgewertet wurden Daten aus der Online-Umfrage Sex@COVID, die 2020 in Italien durchgeführt wurde. Die Umfrage umfasste 6821 Teilnehmer ab 18 Jahren (4177 Frauen; 2.644 Männer; Durchschnittsalter 32,83 ± 11,24 Jahre). Kriterien für die Aufnahme der Daten der Betroffenen in die Studie waren u.a. Familienstand und sexuellen Aktivität während des Lockdowns. Von diesen Teilnehmern wurden 985 sexuell aktive Männer identifiziert, von denen 25 angaben, positiv auf COVID-19 getestet worden zu sein. Diese Personen wurden dann mit 75 COVID-19-negativen Männern verglichen.
Die Autoren weisen darauf hin, dass Personen, bei denen ein plötzlicher Beginn oder eine Verschlechterung der ED auftritt, möglicherweise auch die Quarantäne als Vorsichtsmaßnahme in Betracht ziehen oder sich auf COVID-19 testen (lassen) sollten. Sie warnen davor, dass das Virus als potenzieller Auslöser für das Auftreten einer erektilen Beeinträchtigung fungieren oder zu einem erschwerenden Faktor für sein Fortschreiten zu schwereren Formen werden könnte. Auch sollten Patienten mit ED ihre erektile Beeinträchtigung als Zeichen möglicher Grunderkrankungen betrachten, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen könnten, an COVID-19 zu erkranken.

Studie mit Einschränkungen

Andere Experten wiesen auf mehrere Einschränkungen der Studie hin, darunter den retrospektiven Charakter, die mit der Verwendung von Online-Fragebögen verbundene Verzerrung und die Einbeziehung von COVID-19-Diagnosen, die auf der Antwort auf die Umfrage und nicht auf Tests mit Nasen-Rachen-Abstrichen beruhten. Darüber hinaus fehlten Daten zur Dauer nach einer COVID-19-Infektion, den Schweregrad von COVID-19 oder den Schweregrad der ED.

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