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Botox für die Blase

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© Michael Tieck - Fotolia.com
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Das Nervengift Botulinumtoxin, das als Faltenkiller mit dem Namen „Botox“ Karriere gemacht hat, wurde jetzt auch zur Behandlung der überaktiven Blase zugelassen. Eine gute Option für Patienten, für die Anticholinergika nicht in Frage kommen.

Patienten mit einer überaktiven Blase, denen mit den bisherigen Therapiemethoden nicht geholfen werden konnte, haben jetzt eine Option mehr, ihre Beschwerden los zu werden. Diese besteht in einer Behandlung mit Botulinumtoxin Typ A, das zwar hauptsächlich als Faltenglätter bekannt ist, aber schon lange auch in anderen Bereichen der Medizin erfolgreich eingesetzt wird, etwa zur Behandlung übermäßiger Schweißproduktion, Schielen, Migräne und Analfissuren. Seit der nun erfolgten Zulassung kann das Nervengift auch bei der sogenannten „idiopathisch überaktiven Blase“ bei Erwachsenen verordnet werden, für die eine Gabe von Anticholinergika-Tabletten nicht in Frage kommt.

Das Syndrom der überaktiven Blase betrifft viele Menschen, geht mit überfallartigem Harndrang mit und ohne Urinverlust, häufigem, auch nächtlichem Wasserlassen einher und kann die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Privat- und Berufsleben, Sexualität und Schlafqualität können darunter leiden. Viele Betroffene schämen sich, Verlust des Selbstbewusstseins und Depressionen können die Folge sein. Mit dem Einsatz von Botulinum Toxin A-Injektionen in den Blasenmuskel kann ein entscheidender Fortschritt in der Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden.

Direkt in die Blase

Botulinumtoxin Typ A wird unter örtlicher Betäubung direkt in die Harnblase gespritzt und führt zu einer teilweisen Lähmung der Blasenmuskulatur, was den Druck in der Blase verringert und Symptome wie häufigen und unwillkürlichen Harndrang über mehrere Monate reduziert oder völlig unterbindet.

In der Urologie wurde Botulinumtoxin Typ A übrigens bereits 2011 zur Behandlung der neurogenen Blase infolge von Rückenmarksverletzung und Multipler Sklerose zugelassen. „Durch die Indikationserweiterung auf die überaktive Blase kommt der innovative Wirkstoff nun bedeutend mehr Patienten zugute“, sagt Prof. Dr. Sabine Kliesch, Pressesprecherin der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. Die Neuzulassung bedeute eine enorme Verbesserung in der Versorgung urologischer Patienten.

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