Voll normal? Hoden-Anomalien von menscore 2. Januar 2012 geschrieben von menscore Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion © iofoto - Fotolia.com Hoden können pendeln, sich verstecken, und manchmal fehlen sie ganz. Was harmlos klingt, kann eingeschränkte Fruchtbarkeit und ein höheres Krebsrisiko bedeuten. Tun Sie was dagegen. Die Hoden haben zwar nicht ganz so viel Sex-Appeal wie der Penis, aber sie produzieren Samenzellen und männliche Sexualhormone, ohne die der Penis nur halb so attraktiv wäre. Allein dafür verdienen sie regelmäßige Pflege und Beachtung – und nicht erst dann, wenn sie sich durch Schmerzen melden. Verlorener Sohn: Ein Hoden fehlt Das ist nicht halb so spaßig, wie sich’s anhören mag. Ein fehlender Hoden ist eine ernste Angelegenheit. Eine gründliche Fahndung wird wahrscheinlich ergeben, dass er sich noch im Bauchraum befindet (so genannter Bauchhoden) und gar nicht erst in den Hodensack abgestiegen ist, was er besser hätte tun sollen. Normalerweise ist dieser Vorgang bereits im Mutterleib abgeschlossen. Spätzügler schaffen es wenigstens bis zum Ende des ersten Lebensjahrs. Wenn der Hoden auch zu Beginn des zweiten Lebensjahrs nicht abgestiegen ist, muss dringend eine chirurgische Korrektur erfolgen. Versteckspiele mit Folgen Lässt der Hoden sich dagegen doch gelegentlich zum Hodensack herab, dann handelt es sich um ein besonders empfindliches Exemplar: Der Pendelhoden zieht sich nämlich bei Kälte und seelischer Anspannung nach oben zurück und damit aus der Affäre. Ein Hoden kann sich aber auch angeborenermaßen verirrt haben. In der Leistenbeuge, an der Wurzel des Penis oder über einem Oberschenkel kann man ihn dann ertasten. Was Sie tun sollen? Verklagen Sie Ihren Kinderarzt, wenn Sie ihn finden können – oder Ihre Eltern. Denn in diesen Fällen ist das Hodenkrebsrisiko erhöht und die Fruchtbarkeit kann herabgesetzt sein. Auch hier gilt: lassen Sie dringend den Urologen ‚ran. Eine rechtzeitige Operation kann vielleicht wenigstens Ihrer Fruchtbarkeit nützen. Hodenhochstand kommt recht häufig vor, aber auch eine rechtzeitige Op mindert das spätere Hodenkrebsrisiko nicht wirklich, sondern nützt „nur“ der Fertilität. Frühwarnung: Ihr Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken, kann sich durch einen Hodenhochstand, der bis nach dem zweiten Lebensjahr anhielt, um das 2- bis 4fache erhöht haben. Tasten Sie in diesem Fall Ihre Hoden öfter ab, um eventuelle Veränderungen möglichst früh zu entdecken. Sicherer Rückzugsort Kein Grund zur Sorge besteht beim Gleithoden. „Dieser zieht sich bei Berührung der Oberschenkel, Kälte, Stress oder Scham nach oben zurück und muss mit der Hand oder durch bestimmte Bewegungen in den Hodensack zurückverlagert werden“, sagt der Urologe Dr. Tobias Pottek, Chefarzt der Urologischen Klinik am Asklepios Westklinikum Hamburg. FruchtbarkeitHodenanomalienHodenkrebs vorheriger Beitrag Gefahren für die Prostata nächster Beitrag Große Hoden, große Liebhaber