Aktuell Sex & OrgasmusSex Autoerotische Unfälle – Kick mit Risiko – Teil 1

Autoerotische Unfälle – Kick mit Risiko – Teil 1

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© cornejavo - Fotolia.com
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Jeder kennt sie, die urbanen Legenden vom nächstgelegenen Krankenhaus, in das eines Nachts ein Mann eingeliefert wird, mit einem Vibrator, der komplett in seinem Rektum verschwunden ist und immer noch vibriert. Eine Serie über Unfälle bei der Selbstbefriedigung mit gefährlichen Gegenständen.

Vibrator im Darm, Penis im Staubsauger und andere Versuche der – vor allem analen – Selbstbefriedigung mit zweckentfremdeten Alltagsgegenständen – was auf den ersten Blick ziemlich kurios wirkt und für den ein- oder anderen Lacher sorgt, kann sich für den Betroffenen unter Umständen zu einem lebensgefährlichen Notfall entwickeln. In dieser Serie geht es um autoerotische Unfälle und sichere Alternativen, um den schamvollen Gang zum Arzt zu ersparen.

Immer wieder machen Geschichten von kuriosen Unfällen bei der analen Selbstbefriedigung mit einem Gegenstand die Runde. Die Betroffenen stellen in diesem Bereich eine mitunter verhängnisvolle Kreativität zur Schau. Dabei sind Lebensmittel wie Gurken oder Karotten die harmlose Variante. Es geht auch deutlich gefährlicher: es wurden schon Cola-Flaschen, Glühbirnen und abgebrochene Besenstiele im Enddarm von Patienten gefunden.
Diese Zweckentfremdung der genannten Gegenstände kann schwerste Verletzungen zur Folge haben, die sogar tödlich enden können. Die Scham davor, einen Arzt hinzuziehen zu müssen, der einem aus der misslichen Lage hilft, treibt viele dazu, Versuche zu unternehmen, den Gegenstand selbst zu entfernen – oft mit der Folge, dass die Situation verschlimmert wird. 

Männer weit vorne

Männer sind von dieser riskanten Form der Selbstbefriedigung weitaus häufiger betroffen, als Frauen. Wobei angemerkt werden muss, dass es hierzu keine zuverlässigen Zahlen gibt. Die Dunkelziffer ist aus naheliegenden Gründen sehr hoch. Aus Scham versuchen die Betroffenen alles zu tun, um nicht zum Arzt gehen zu müssen.

Der Schließmuskel macht dicht

Sind die zweckentfremdeten Gegenstände erst einmal in das Rektum eingeführt, lassen sie sich meist nicht mehr ohne fremde Hilfe entfernen. Schuld daran ist die natürliche Funktion des Schließmuskels. Die Beschaffenheit der Objekte an sich spielt in diesem Fall ebenfalls eine Rolle. Je nach Form können sich diese in das Darmgewebe einhaken und so bei gewaltsamer Entfernung schwerste Verletzungen verursachen. Die kegelförmige Form der Gegenstände, welche ein leichtes Einführen gewährleistet, wirkt sich bei der Entfernung des Gegenstandes jedoch kontraproduktiv aus.

Bei Gläsern, Tassen und Knochensplittern (ja, Knochensplittern!) ist die Gefahr von schweren Schnittverletzungen sehr hoch. In solchen Fällen ist die Scham vor dem Arztbesuch zweitrangig. Man sollte schnellstmöglich ein Krankenhaus aufsuchen! Gerät der Darminhalt durch die Pforte, die durch die Verletzung der Darmwand entsteht, in die Bauchhöhle, können sich lebensgefährliche Infektionen entwickeln.

Was macht der Arzt in diesem Fall?

Als erstes wird der Patient zum Unfallhergang befragt. Daraus lassen sich unter Umständen Erkenntnisse gewinnen, die für den Behandlungserfolg wichtig sind. Meist geben Patienten allerdings nur widerwillig Auskunft oder schweigen aus Scham komplett darüber, wie der Fremdkörper den Weg in den Darm gefunden hat.

Bevor der Arzt sich an die Entfernung des Fremdkörpers macht, werden radiologische Bilder aufgenommen, um „Standort und Position“ des Gegenstandes sowie dessen Beschaffenheit im Rektum zu ermitteln und zu dokumentieren. Je nach Art des eingeführten Objektes wird der Arzt entweder Röntgen, eine Computertomografie oder auch eine Endoskopie durchführen, wobei letztere nicht nur der Diagnose, sondern oft auch gleich zum Entfernen des Gegenstandes dient.

Und wie geht es weiter?

Im zweiten Teil unserer Serie beleuchten wir die Therapiemöglichkeiten in solchen Fällen. Diese sind stark davon abhängig, welche Art Gegenstand eingeführt wurde und ob der Gesamtzustand aufgrund von erfolglosen eigenen Entfernungsversuchen noch verschlimmert wurde.

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