Aktuell Nice to KnowWussten Sie schon? Pudendus-Neuralgie – Der Schmerz untenrum

Pudendus-Neuralgie – Der Schmerz untenrum

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© Korrawin - Fotolia.com
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Wenn Sex und Wasserlassen Schmerzen bereiten, kann das auch an einer relativ seltenen Pudendus-Neuralgie liegen. Alle Fakten zu dieser Erkrankung, die sowohl Männer als auch Frauen betreffen kann, im folgenden Artikel.

Definition Pudendus-Neuralgie

Diese Form der Neuralgie betrifft einen Hauptnerv im Unterleib, der eingeklemmt oder gereizt ist, und damit verschiedene Beschwerden im Beckenbereich oder auch an den Genitalien verursacht. Der sogenannte Nervus Pudendus beginnt an der Beckenrückseite und verläuft bei Männern bis zum Penisschaft, wo ebenfalls viele Nerven zusammenlaufen. Zuständig ist der Nerv u.a. für die einwandfreie Funktion der Schließmuskeln, die für den Toilettengang nötig sind.

Mögliche Ursachen

Wie viele Menschen an der Pudendus-Neuralgie erkranken, ist nicht genau bekannt, da die Beschwerden oft nicht genau gedeutet werden und nur zeitweise statt dauerhaft auftreten. Der Nerv kann zum Beispiel durch eine Operation gereizt oder geschädigt werden. Auch Infektionen oder häufige und lange Fahrten auf dem Fahrrad können eine Reizung des Nervs verursachen. Um herauszufinden, ob man an einer Pudendus-Neuralgie leidet, muss man zunächst die möglichen Symptome richtig deuten.

Vielfältige Symptome

Die Pudendus-Neuralgie kann unterschiedliche Symptome verursachen. So kann man zum Beispiel oft nicht mehr ohne Probleme auf die Toilette gehen, weil die Schließmuskeln nicht mehr einwandfrei funktionieren. Zudem gibt es weitere Symptome, die in der Region des gesamten Unterleibs inklusive Genitalien zu spüren sind, wie etwa folgende:
• Scharfe oder brennende Schmerzen
• Ausstrahlende Symptome in Bauch, Po oder Beine
• Taubheitsgefühl
• Gefühl der Schwellung
• Erhöhte Empfindlichkeit
• Erhöhter Harndrang
• Schmerzen beim Sex
• Erektionsprobleme

Wie die Diagnose gestellt werden kann

Treten die beschriebenen Symptome auf, kann nur ein Arzt die richtige Diagnose stellen. Denn es können sich auch diverse andere Krankheiten dahinter verbergen. Ob Hausarzt, Urologe oder Spezialist für Nervenerkrankungen – man sollte die Symptome möglichst zeitnah abklären, um weitere Schäden am Nerv zu verhindern. Neben einer Anamnese gehören u.a. eine Abtastung der Genitalien und die Untersuchung des Rektums zur Diagnostik. Zur weiteren Abklärung kann auch ein MRT sinnvoll sein.

Behandlungsmaßnahmen

Bei sehr akuten Beschwerden kann eine Blockade des Pudendusnervs schnell Linderung verschaffen, bei der ein Betäubungsmittel direkt gespritzt wird. Auch Muskelrelaxantien versprechen schnellen Erfolg, haben aber oft unerwünschte Nebenwirkungen. Langfristig kommen physiotherapeutische Übungen zum Einsatz. Hier werden Entspannungsübungen im Beckenboden genutzt, um den gereizten Nerv zu entlasten. Verboten sind Fahrradfahren und andere Tätigkeiten, die die Beschwerden noch verschlimmern würden. Hilft alles nichts, kann nur noch eine Operation helfen, bei der das Gewebe, das auf den Nerv drückt, entfernt wird, oder ein elektrisches Gerät implantiert wird, das die ans Gehirn gesendeten Schmerzsignale unterbricht.

 

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