Aktuell ProstataProstatakrebs PSA-Test – sinnvoll?

PSA-Test – sinnvoll?

von menscore
Fachliche Beratung: Ärztliche Redaktion
© jarun011 - Fotolia.com
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In Deutschland gehört das Prostatakarzinom zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Ab 45 Jahren haben Männer jährlich Anspruch auf Leistungen zur Früherkennung wie die Tastuntersuchung von Prostata, äußeren Geschlechtsorganen und Lymphknoten, nicht dagegen auf einen PSA-Test.

Trotz mehr als 57.000 Neuerkrankungen im Jahr hat die Forschung keine tiefergehenden Erkenntnisse darüber liefern können, was genau diesen Krebs auslöst.

Der PSA-Test

Durch den PSA-Test soll eine frühzeitige Prostatakrebserkrankung möglich sein, um entsprechend früh auch mit der Behandlung beginnen zu können. PSA ist die Abkürzung von Prostataspezifisches Antigen. Dies ist ein Eiweiß-Molekül, dessen Produktion maßgeblich in der Prostata erfolgt. Von Prostatakrebs betroffene Zellen steigern dabei häufig ihre Produktion von PSA. Das Eiweiß-Molekül gelangt ins Blut und es kann ein erhöhter Wert festgestellt werden. Letztlich jedoch lässt ein erhöhter PSA-Wert nicht automatisch auf Krebs schließen. Die Gründe für einen erhöhten Wert können unterschiedlich sein. Auch beispielsweise eine Entzündung oder eine gutartige Prostatavergrößerung können zu veränderten Werten führen. Es gibt jedoch auch den umgekehrten Fall, bei dem der Prostatakrebs die PSA-Werte erst gar nicht ansteigen lässt.

PSA-Tests zählen als individuelle Gesundheitsleistung

Der IGeL-Monitor bewertet den PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs als „tendenziell negativ“. Insgesamt ist der Nutzen des PSA-Tests, bei dem das prostataspezifische Antigen gemessen wird, sehr umstritten. Wer als Mann vor der Frage steht, ob er sich einem solchen Test unterziehen und die damit verbundenen Kosten selbst tragen sollte, wird auf viele verschiedene Meinungen stoßen. Noch vor einigen Jahren etwa gab das Expertengremium, das in den USA für die Regelung der öffentlichen Gesundheitsvorsorge zuständig ist, sein Votum gegen den PSA-Test ab. Damals berief man sich auf eine Studie mit über 75.000 Teilnehmern. Im Rahmen der Studie hatte man nämlich herausgefunden, dass es keinen Unterschied machte, ob ein Mann seinen PSA-Wert testen ließ oder nicht, dies würde sein Erkrankungsrisiko nicht beeinflussen.

Mittlerweile revidiert man seine Meinung hinsichtlich dieser Studienergebnisse von 2012 jedoch wieder. Damals verglich man Teilnehmer mit Männern, denen man einen PSA-Test nicht empfahl. Dennoch ließ sich die deutliche Mehrheit der Vergleichsgruppe testen. Somit erfolgte letztlich ein Vergleich lediglich zwischen getesteten Männern und die Studienergebnisse erweisen sich als gegenstandslos.

Daher erfolgt jetzt die Empfehlung, dass sich Männer zwischen 55 und 69 Jahren individuell testen lassen und jeweils eine Entscheidung für oder gegen einen PSA-Test basierend auf dem Einzelfall getroffen werden soll.

Die Behandlungsmethoden wollen gut durchdacht sein

Abhängig vom Stadium der Erkrankung und möglicherweise bestehender weiterer Krankheiten, also Komorbiditäten, entscheiden sich Ärzte für chirurgische oder radiotherapeutische Maßnahmen oder raten dem Patienten zu einer aktiven Überwachung des Krebses, der sogenannten „active surveillance“. Ein Teil der Behandlungsmethoden ist für Patienten mit einem Niedrig-Risiko-Prostatakarzinom nur eingeschränkt empfehlenswert, dazu gehören die Tumorbestrahlung sowie eine radikale Prostatektomie. Hier dürften die Nebenwirkungen wie Impotenz und Inkontinenz unverhältnismäßig sein. Für Patienten mit Niedrig-Risiko-Prostatakrebs kann hingegen das sogenannte Tookad-Verfahren eine Alternative sein. Hierbei wird dem Patienten der Farbstoff Padeliporfin injiziert, danach werden Laserfasern in die Prostata eingebracht. Es folgt eine Strahlung, die zur Zerstörung der Blutgefäße und damit auch des Gewebes führt. Da es hier nicht zur Entfernung der gesamten Prostata kommt, muss auch nicht mit Inkontinenz als unerwünschte Nebenwirkung gerechnet werden. Auch mit Impotenz muss beim Tookad-Verfahren nicht gerechnet werden.

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