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Syphilis bei Männern auf dem Vormarsch

von menscore
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Immer mehr Männer in Deutschland stecken sich mit der Geschlechtskrankheit Syphilis an. Dabei ist die Behandlung der Krankheit, die schwere Schäden hinterlassen und sogar tödlich verlaufen kann, eigentlich sehr einfach.

Seit 2009 ist die Zahl der Syphilis-Infektionen bei Männern in Deutschland von vorher 3000 um 67 Prozent gestiegen. Das Robert Koch-Institut verzeichnete für das Jahr 2013 mehr als 5000 Meldungen der Geschlechtskrankheit bei Männern. Die Infektionsrate bei Frauen hat sich dagegen nicht verändert; sie ist gleichbleibend niedrig.

Ungeschützter Sex ist die Hauptursache

Syphilis wird hauptsächlich durch ungeschützten Sex übertragen. An der Eintrittsstelle des Erregers bildet sich etwa neun bis 90 Tage nach der Infektion erst ein schmerzloses Geschwür („harter Schanker“ genannt), das auch unbehandelt innerhalb von zwei Wochen von selbst abheilt. „Der Primäraffekt der Syphilis bleibt häufig unbemerkt“, sagt Professor Ulrich Fölsch, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) aus Kiel. Nur ein Drittel der Syphilisfälle werde in diesem ersten Stadium entdeckt.

Die Syphiliserreger (spiralförmige Bakterien namens Treponema pallidum) brauchen etwa sieben bis acht Wochen, um sich im gesamten Körper auszubreiten. In diesem Stadium bildet sich ein Hautausschlag, der häufig an Rumpf, Handflächen und Fußsohlen auftritt. Eine Syphilis kann auch in diesem Stadium noch ohne Behandlung von selbst ausheilen. „Bei gesunden Menschen gelingt es dem Immunsystem in etwa 30Prozent der Fälle, die Erreger vollständig zu beseitigen“, erklärt Fölsch. Wenn die körpereigene Abwehr geschwächt ist, beispielsweise durch eine gleichzeitige HIV-Infektion, schreitet die Erkrankung dagegen meist fort. Es vergehen Jahre bis Jahrzehnte, bis sie in ihr drittes Stadium eintritt. Auf der Haut erscheinen dann Knoten oder Flecken, später bilden sich Geschwüre. Die richtige Diagnose bringt häufig erst die Analyse einer Hautprobe. „Denn Syphilis kann die Gestalt vieler Erkrankungen annehmen. Früher wurde sie deshalb auch als Chamäleon der Medizin bezeichnet“, so der Experte.

Im fortgeschrittenen Stadium beschränkt sich die Syphilis dann nicht mehr auf die Haut, sondern schädigt auch die Blutgefäße schwer: „Ein durch die Infektion ausgelöstes Aneurysma etwa kann jederzeit platzen und einen plötzlichen Tod herbeiführen“, sagt der Kieler Mediziner Fölsch. Auch Schäden an Herzklappen und Gehirn kommen vor.

Penicillin reicht zur Heilung

Wird die Krankheit im Frühstadium entdeckt, reicht schon eine einmalige Injektion von Penicillin, um sie zu heilen. Und selbst im Spätstadium beseitigt eine zweiwöchige Behandlung mit dem Antibiotikum die Bakterien. „Einmal aufgetretene Schäden an den Blutgefäßen oder im Nervensystem bleiben aber bestehen. Deshalb ist es wichtig, dass die Erkrankung frühzeitig erkannt wird“, warnt Professor Fölsch.

Wer erste Anzeichen einer Syphilis-Infektion an sich beobachtet, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen, und zwar möglichst rasch.

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