Aktuell HodenHodenkrebs Was ist das da mit meinen Hoden?

Was ist das da mit meinen Hoden?

von menscore
Fachliche Beratung: Dr. med. Wolfgang Bühmann
© Helmut Niklas - Fotolia.com
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Viele – vor allem – junge Männer fühlen bei zufälligen oder willentlichen Berührungen ihrer Hoden Unregelmäßigkeiten, die sie nicht selten spontan für bösartige Veränderungen halten.

Was kann das sein? Viele denken gleich an Krebs. Da der Hoden eine intime Stelle ist, mögen viele Jungen jedoch nicht mit ihren Eltern darüber reden. Aber wen sollen Sie fragen, wenn der beste Kumpel auch keine Antwort hat?

Wir sprachen darüber mit Dr. Wolfgang Bühmann, Pressesprecher des Berufsverbandes der Deutschen Urologen e.V.:

„Die meisten Ursachen, die zu Beschwerden oder Veränderungen am Hoden führen können, sind harmlos oder gut zu behandeln. Am bösartigen Hodentumor, in der Tat eine der wenigen Krebserkrankungen, die hauptsächlich junge Männer im Alter von 18 bis 40 betrifft, erkranken in Deutschland von 100.000 Männern nur 10 pro Jahr, insgesamt also 4000, 150 davon überleben die Erkrankung nicht. Zum Vergleich: im Straßenverkehr kommt es zu etwa 3000 Todesfällen pro Jahr.

Obwohl wir 97 Prozent der Erkrankten heute komplett heilen können, gilt der Hodentumor als eine lebensbedrohliche Erkrankung. Entscheidend für eine mögliche Heilung ist die frühzeitige Erkennung. Durch den Wegfall der Wehrpflicht entfallen die regelhaften Hodenuntersuchungen aller 18jährigen durch die Ärzte bei den Musterungsbehörden, bei denen schon einige Hodentumoren entdeckt wurden.

Am einfachsten ist es, die Hoden zeitweise (bitte nicht jeden Tag, das tut irgendwann weh!) selbst abzutasten. Am Rand der Hoden tastet man eine halbmondförmige, nicht ganz glatte Struktur, den sogenannten Nebenhoden, in dem die Samenzellen gespeichert werden.

Sollte die Oberfläche des Hodens selbst nicht mehr glatt, sondern eher höckerig wie die Rinde einer alten Eiche zu tasten sein und/oder sollte der Hoden innerhalb weniger Wochen schmerzlos größer werden, ist zu empfehlen, einen Urologen zur Klärung aufzusuchen. Er kann durch wenige, schmerzfreie Untersuchungen (Abtasten, Ultraschall und eine Blutabnahme) feststellen, ob alles in Ordnung ist oder eben nicht.“

Peinlich zu sein braucht so eine Untersuchung jedenfalls niemandem. Für den Urologen sind Penis und Hoden Körperteile wie alle anderen auch: nur mit dem Unterschied, dass dem Urologen klar ist, wie sensibel diese Region ist und wie unangenehm einigen Jungen der erste Besuch bei ihm oftmals ist.

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